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Dreisatz

Angelika Gentgen - 07.12.2005

Völlig gefrustet kam er aus der Schule.
Er warf seinen Schulranzen in eine Ecke.

Rechnen, rechnen immer nur rechnen. Das kleine Einmaleins rauf und runter. Und Taschenrechner durften sie immer noch nicht benutzen.

Selbst auf dem Papier addieren oder subtrahieren durften sie noch nicht.
Alles immer nur Kopfrechnen!

Und dann auch noch übermorgen die Klassenarbeit!

Und seine Mutter schmiss ihn zusätzlich mit Übungsaufgaben zu.
Welch eine ungerechte Welt.

Er würde sich aus der Schule abmelden. Er konnte doch alles! Rechnen konnte er, wenigstens mit Plus und Minus. Wozu braucht man schon die Multiplikation im Leben oder das Dividieren?
Schreiben konnte er, lesen auch.

Was braucht man denn schon mehr!
Selbst die Einwände seines Onkel, dem er seinen Schulabgehentschluss bereits mitgeteilt hatte, wusste er zu erwidern:
„Und wenn Du einmal Bruchrechnen brauchst!“ „Bruchrechnen, braucht man doch nie!“ „Doch, falls Du mal was kochen willst und zum Beispiel 1/8 Liter Wasser benötigst.“ „Kochen: Ich doch nicht!“

„Und was ist mit der Prozentrechnung?“ „Das weiß doch der Taschenrechner. Da brauch ich nur ... die Zahl eintippen und auf das Prozentzeichen drücken und schon rechnet der Taschenrechner mir das Ergebnis aus.“

„Und was ist mit Dreisatz?“ „Ja schreiben kann ich doch!“

Angelika Gentgen
07.12.2005





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 08.12.2005
Kategorie: Kinder

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