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tois keinon rhemasi peithomenoi

SergeD. - Januar 2006

tois keinon rhemasi peithomenoi
(gehorsam dem Spruch jener)


Fremder, verkünd den Spartanern die Nachricht, daß hier wir nun liegen:
liegen gehorsam dem Spruch jener, bei denen die Macht.

(Grabinschrift der bei den Thermopylen gefallenen 300 Spartaner;
Übersetzung: SergeD.)


Wenn doch nicht immer irgendwelche schwätzten!
Kein Schmierblatt hätte je davon geschrieben!
Es wär', wie bisher stets, geheim geblieben:
ein Kavaliersdelikt von Vorgesetzten,

die immer schon ein kleines Schauspiel schätzten,
mit Untergeb'nen gern ihr Spielchen trieben.
Nun mimt dies Weichei wegen ein paar Hieben
und etwas Quälen gleich den Schwerverletzten!

Läßt glatt der Kerl sich gleich - du lieber Himmel! -
die Beine amputieren und den P¡mmel!
Die vor ihm überstanden das doch auch!
Und keiner schrie etwas von Machtmißbrauch!

Rekrutentests sind 'mal bei uns so Sitte,
nicht wahr, Herr Präsident? - Der Nächste bitte!


- - - - - - -

Basiert auf einer Pressemeldung der letzten Tage,
wonach ein russischer Rekrut von seinen Vorgesetzten -
in einem offenbar keineswegs untypischen Einzelfall -
so schwer mißhandelt wurde, daß ihm beide Beine und
die Genitalien amputiert werden mußten.
[Selbstverständlich wäre dergleichen sadistischer Macht-
mißbrauch in der deutschen Bundeswehr völlig ausgeschlossen.]





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.02.2006
Kategorie: Aktuelles & Zeitgeschehen

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