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Mein Beichtvater

SergeD. - August 2016

Mein Beichtstuhl ist die Kneipe, wo er wohnt.
Noch nie hab ich ihn dort nicht angetroffen,
am selben Ecktisch stets und stets besoffen –
pardon: "weltadäquat", wie er betont.

Ich weiß nicht, ob sich ihm zu beichten lohnt –
Absolution darf ich mir nicht erhoffen –,
weiß nur: sein Ohr ist immer für mich offen.
Und ich bleib' mit Belehrungen verschont.

Ihm sag' ich schamlos alles – und spendiere
ihm währenddessen nach und nach zehn Biere.
Er schweigt nur, hört nur zu – und trinkt recht flott.

Der Polizei verriete er mich nie.
Selbst wenn: hier ich, dort er – wem glaubte die!?
Mein Freund ist gut und machtlos – ganz wie Gott.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 24.08.2016
Kategorie: Religion & Glauben

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