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Verdrängung (II)

SergeD. - Oktober 2014

Wir lernen, unbewußt uns anzustrengen –
ein Selbstschutz-Mechanismus offenbar –,
um Tag für Tag die tödliche Gefahr
der Wirklichkeitserkenntnis zu verdrängen.

Denn wenn wir uns nicht zum Bejahen zwängen
des Daseins, nähmen rauh das Nichts wir wahr.
Und die Erkenntnis, daß wir ganz und gar
allein sind, würde uns das Herz zersprengen.

Das Leben sei, sagt Calderón, ein Traum,
und ähnlich nennt Gibran es "Sand und Schaum".
Denn was wir lieben und woran wir hängen –

ob Mensch, ob Tier – ist, wie wir selber, sterblich.
Und wär', dies stets zu denken, nicht verderblich?
Das Leben wird nur lebbar durch Verdrängen.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.11.2014
Kategorie: Nachdenkliches

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