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Kalt

SergeD. - September 2005

Mitternacht schon vorbei, und ich sitze
immer noch in der Bar: Männerwitze,
angetrunk'nes Gelächter erschallt.
Jeder redet vor Wein sich in Hitze,
hat 'nen blöden Chef, er selbst ist Spitze...
Und in mir ist und bleibt etwas kalt.

Bei euch, Freunde, verfliegt manche Stunde
in gemütlichster, herzlichster Runde:
Sowohl Scherz als Gespräch mit Gehalt,
ja selbst Weisheit entspringt eurem Munde,
und wir trinken ein Hoch uns'rem Bunde...
Doch in mir ist und bleibt etwas kalt.

Dann such' Trost ich in eueren Zeilen,
Rat und Beistand, ihr Dichter, bisweilen,
klamm're fest mich an euch mit Gewalt.
Doch auch ihr könnt mich nicht davon heilen,
nicht einmal dies Gefühl mit mir teilen,
das da stets ist und bleibt in mir, kalt.

Ja selbst dich wenn ich, Liebes, verführe -
oder du mich? - den Himmel berühre
einen Augenblick lang - allzu bald
und trotz aller Auf-immerdar-Schwüre,
allen Liebesgeflüsters: bald spüre
ich sie wieder, die Einsamkeit, kalt.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 06.08.2007
Kategorie: Nachdenkliches

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