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Ab Samstag herrschd bei uns de Bürgerwehr!

SergeD. - Januar 2016

Die Bolizei sagt, sie hamm z'wenig Leid.
Und daß's dee, wo's hamm, aa so recht ned gfreid.
Weil's hoid vui heikler sann, de Asylanten,
ois wia zum Beischbui linke Demonschdranten.
Wennsd so an Flichtling kampfunfähig drischst
und aus Verseng a bisserl grob derwischst,
dann gibt's Mordsschererein: mim Einsatzleiter,
mim Schäf, mim Burgermoaster undsoweiter,
weil dee, wenn's bläd lafd, zruckdreen miaßn zletzt –
und du werst zur Belohnung schdrafversetzt.
Drum guit: Mid Flichtling liaber ned befassen!
Schdreng oschaun, aber d' Finger davo lassen!
Ma woaß ja nia, ob oaner ned am End
no d' Bundeskanzlerin persönlich kennd.

So dengan heid de deitschen Bolizisten!
Und do soin uns mir Bürger ned entrüsten!?
Drum gibt's für mi koa andre Lösung mehr:
Am Freidog gründen mir a Bürgerwehr!
Wenn Bolizei und Rechtsschdaad nix mehr nützen,
muaß eben sich der Bürger selber schützen.
Mei Aufruf hängd scho in der ganzen Schdadt:
"Ein jeder Vater, der a Tochter hat,
soll freitagabend in den Herrnbräu kommen.
Dann wird betreffs der Fraun was unternommen."
Der Asylant is schließlich Gast bloß hier.
Wenn unsre Weiber wer begrapscht, dann wir!
Es kann ned sein, daß unsre deutschen Frauen
vor Angst sich nimmer vor die Haustür trauen,
daß jede deutsche Schülerin zum Schluß
für Schul- und Heimweg sich verschleiern muß,
weil iweroi de Asylanten lauern.
Nicht unsre Töchter hamm wir einzumauern,
vielmehr des geile Asylantenpack!
Und hilft das ned, dann: Knüppel aufn Sack!
Am besten glei scho bräwentief entmannen,
dann is es aus mit Grapschen und mit Schbannen.
Die Schdrafe wäre außerdem exakt
wie dortzuland: Da wird auch abgehackt,
womit der Frevler seine Tat begangen.
Mehr Fremdenfreundlichkeit kannst ned verlangen:
Justiz nach altgewohnter Tradizion!
Vor was sind die denn überhaupts geflohn?
Vorm Krieg dort oder Zuchthaus? Frauenschänder
und Taschendiebe, Mörder aller Länder,
kommts alle doch nach Deutschland ins Asyl!
War das im Ernst der Merkel ihr Kalkül?
"Mir schaffen das!" – Das wolln mir gar ned schaffen,
daß Asylanten unsre Fraun begaffen,
begrapschen, vergewaltigen und mehr.
Mir gründen jetz a deutsche Bürgerwehr!

Ein Schbonsor rüst uns aus mit am enormen
Gerauchtvorrat an braune Uniformen
und jeder bschdelld sich ausm Internet
a Gummiknüppelschlagringselbstschutzset.
Das kann auch nach dem Flüchtlingsgroßaustreiben
in jedem deutschen Haushalt nützlich bleiben,
weil immer wieder ja a Fußball is,
a Sommermärchen. Denken'S an Paris!
Wer glei scho zammgschlang wird, entpuppt sich schbäter
ned mehr fatal als Selbstmordattentäter.

Längst höchste Zeit, daß eine harte Hand
die Zügel wieder packt in unserm Land!
Und ich sag immer: "Zufall gibt es keinen!"
Soll ned "Mein Kampf" in Kürze neu erscheinen?!
Das Buch zu lesen werd natürlich Pflicht
im Bürgerwehrnovizenunterricht.
Koa Neuerscheinung war je aktueller!
Ich selbst hab noch am Opa seins im Keller.
Das Buch – hab ich gewußt von Anfang an –
wird Deutschland wieder brauchen irgendwann!
Das lesen Oss- und Wessi solidarisch.
Jetz heißt es wieder: deutsch sein, stolz und arisch!
Und wer nach meiner deutschen Tochter pfeift –
das merkt's euch! – oder ihr an'n Hintern greift,
der wird – er mag von Weißgottwoher kommen –
von mir persönlich auseinandergnommen.
Frau Kanzlerin, Sie kümmern uns nicht mehr:
ab Samstag herrschd bei uns de Bürgerwehr!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 09.01.2016
Kategorie: Aktuelles & Zeitgeschehen

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