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Cabale and Love in Cornwall

SergeD. - April 2012

Cabale and Love in Cornwall

(ein Fernseh-Osterwochenende)



Der Adel ist alteingesessen
und schon etwas degeneriert.
Südengland braucht junge Komtessen
mit Stil und doch emanzipiert.

Selbst James sieht die Lage als kritisch,
indes er mit Haltung serviert.
Der Tee ist, wie er, very british,
der Landsitz, wie er, antiquiert.

Zwar gibt es im Schloß einen Hausgeist,
der aber vor Arbeit sich ziert
und weder die Brennesseln ausreißt,
noch Küche und Bad renoviert.

Wie passend: die junge Komteß hat
Barocklandschaftsgärtnern studiert,
sodaß sie, obwohl sie viel Streß hat,
die Hausglocke gern frisch lackiert.

Lord Willoughby darf noch nicht sterben,
solang Lady Jane intrigiert.
Denn sie ist nicht würdig zu erben,
weil sie nur nach Reichtümern giert.

Der Sturm braust bedrohlich um Cornwall.
Die Sage sagt, Schlimmes passiert ...
James gießt sich besorgt ein Glas Korn voll.
(Ruhig Blut: Happy-End garantiert!)

Zum Glück ist die Erzintrigantin
schwarzhaarig, stets bestens toupiert
und garderobiell Dilettantin,
drum unschwer identifiziert.

Charakterlich ganz ohne Tadel
wär' John, der die Pudel coupiert.
Nur fehlt seinem Stammbaum der Adel ...
Ob Liebe das wohl kompensiert?

Obgleich in der ersten Sekunde
Komteßchen ihr Herz schon verliert
an John, währt es noch eine Stunde,
bis Rechtschaffenheit triumphiert
in Cornwall - wo dank Rosamunde
ein Pilcher-Tourismus floriert.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 10.04.2012
Kategorie: Feste & Feiertage

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