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Engelweihnacht (Sonett-Duett)

Petra Friedel - Dezember 2009

I

Still liegt der See. Ein leises Raunen weht
vom Schloß herüber, fängt sich in den Zweigen
des alten Tannenbaums, der weiß beflockt am Ufer steht.
Es ist, als würden Himmelsscharen sich verneigen,

wenn leis' ein Englein setzt sich ins Geäst.
Die Flügelchen so weiß. Es baumelt mit den Beinen,
hat ein so gutes Herz, und das nicht nur zum Fest,
weiß längst, heut' tut ein Teufelchen gar bitter weinen,

weil's keine Plätzchen kriegt vom Weihnachtsmann.
Es war wohl öfter schrecklich ungezogen.

Und weil das Englein Teufelchen nicht schluchzen sehen kann,
hat's still und heimlich gleich sein Schürzchen angezogen.

II

Hat still und heimlich gleich sein Schürzchen angezogen,
sein lieb' Gesichtlein strahlt im Lichterglanz der Kerzen,
und bäckt nun zuckersüße Plätzchen, ungelogen!
Die schönsten Kokossterne, Schokoladenherzen...

Schau! Von den himmlisch' Düften angelockt,
die lieblich steigen aus des alten Schlosses Türmen,
ein Teufelchen da draußen auf den Zinnen hockt.
Es weiß, mag's auch hier draußen schneien, stürmen:

Bald wird es stillvergnügt, die kleinen Händchen arg verfroren,
im Warmen sitzen und gar schrecklich dampfen.

Und wird, mit dicken Backen und ganz roten Ohren,
bravselig blinzelnd seine Plätzchen mampfen...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 16.12.2009
Kategorie: Feste & Feiertage

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