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Bienchen, Blümchen, Damenbärte ...

Petra Friedel - März 2012

Ach, was muss man oft von bösen
Satansbraten hören, lesen!
Selten liest man von Emanzen,
die, im Großen und im Ganzen,
Mephistoteles beehren,
ihn zur Liebe zu bekehren!
Nun, es gäb‘ da schon Geschichten!
Diese will ich Euch berichten:

Einstens weilte auf der Erde,
auf dass sie sehr brav nun werde,
uns’re Rosalie-Emilie.
Schön war sie wie eine Lilie,
reizend- ein gar süßes Ding!
Wie den bunten Schmetterling
zog auch sie es zu den bunten
Blümchen! Nein, sie dachte nicht an D’runten,
Fegefeuer, Höllenqualen;
wollt‘ sich in der Sonne aalen!
Naschte noch von jeder Blüte,
die vor Liebe ihr erglühte;
hatte keinerlei Gewissen
hier zu herzen, da zu küssen;
sprach: „Von ganz besond’rer Güten
ist der Honig vieler Blüten!
Warum sollt‘ ich mich beschränken:
einem einz’gen Blütchen schenken
was so viele kann beglücken?
Nein, da werd` ich mich nicht drücken,
nichts verbummeln, nichts versäumen,
summen will ich in den Bäumen
meines Frühlings! Müder Falter
werde ich erst spät im Alter!“

Wie gesprochen, so geschehen!
Nun, der Herrgott tat das sehen,
schickte ihr zur Schand‘ und Strafen
Haare wie von Dickhornschafen!
Die sie nun am Kopfe tragen
musste, doch die größten Plagen
machten die an Kinn und Wangen!
Denn der Herr sprach: „Wisse, Rangen,
du nur naschen, niemals pflegen,
die bekommen keinen Segen!
Mir zur Ehre, Dir zur Strafe,
(Denn Dein vieles Beigeschlafe
bricht den Blütchen unter Schmerzen
ihre kleinen Blümchenherzen!)
wirst Du nun vom Barte wissen-
täglich Dich rasieren müssen,
Deine Haare striegeln, lange!
Und so ist mir nicht mehr Bange,
denn ich weiß, die Zeit wird fehlen
Dir zum Naschen und zum Quälen!“

Lieber Leser, nun erschrick Dich
nicht, denn später dann erquick ich
Dich mit Blümchen und mit Bärchen-
krümm der Rosalie kein Häärchen,
werd' mein Federchen bald wetzen,
diesen Unsinn fortzusetzen,
doch für's Erste ist jetzt Schluss,
weil ja auch 'mal Schluss sein muss.
Nun erhol Dich erst ein bisschen:
Winkewinke, Gruß und Küsschen!

:o)





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 19.03.2012
Kategorie: Humor

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