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Tagesbericht

Petra Friedel - 2017

Ganz heimlich und in dunkler Nacht
hat dieser Tag wen umgebracht!
Das Ding zog ihn in seinen Bann -
er saugte sanft die Zipfel an.

Noch war er hager, dünn und matt,
doch weil ein Tag auch Hunger hat,
nahm er’s darauf fest in die Hand
und kaute sich von Rand zu Rand,
derweil man es leis ächzen hört –
den Tag, den hat das nicht gestört!

Von allen Seiten fraß er sich
zur Mitte hin! Gar fürchterlich
hat es da im Gebälk gekracht!
Der Tag hat fies und laut gelacht
und saugte flugs die letzten Schatten
aus nebelweißen Hängematten.

Grad rülpst er laut: Jetzt ist er satt!
Steht hier vor mir, ganz weiß und platt-
und ich? Ich sehne mich nach linden
und leichten Tagen, die sich winden
in weite, sommerblaue Himmel!
Ich stürz mich trotzdem ins Gewimmel.
Denn die Moral von der Geschicht‘?
Die weiß ich nicht, die weiß ich nicht!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.01.2017
Kategorie: Dies & Das

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