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Wohin?

Petra Friedel - April 2015

Wohin verschlug es meine Sprache, wenn sie ging?
Wenn ich sie suchte und nicht wiederfand,
das Glück der Mondnacht in der müden Hand,
mich ein Soneddl leis' und wehmutsvoll umfing

am Sä – an dem ein Panther blaue Bänder jagt,
die Gitter sprengend: fliehend in ein Zwischenreich
zu einem Mädchen, von Traktaten still und bleich,
dem letztlich doch das Rote an den Lippen nagt,

derweil ein Vater mit dem Kind den König ahnt,
an einem Herbsttag, ohne Haus und süßen Wein.
Vom Weidenbusch weht quietschvergnügt ein kleiner Sturm herein,
der sich den Weg zu mir mit der Depesche bahnt -

wohin verschlägt es meine Sprache, wenn sie geht?
Wenn ohne Wort ich Luft in lichte Löcher starre,
der Dinge, die da kommen, sehnend harre
und sich Gedanke um Gedanke nur im Kreise dreht?




Anmerkung: Als ich dieses Gedicht schrieb, war ich in Gedanken bei:
Eichendorffs "Mondnacht"
SergeD.'s "Säsoneddln"
Rilkes "Panter" und seinem "Herbsttag"
Storms "Zwischenreich"
Goethes "Erlkönig"
Buschs "Der Hausknecht im Weidenbusch"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.04.2015
Kategorie: Nachdenkliches

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