Auf-/zuklappen

Pfau und Igel

Petra Friedel - Mai 2011

Du schlägst dein Rad so stolz, stehst auf zwei Beinen,
ein jeder schaut nach dir. Man möchte meinen
es gäb’ nichts Edleres als dich auf Erden.
Das Auge weidet sich an deinem Kleide,
doch was tust du dem armen Ohr zuleide?
Der Hinterhalt kann wahrlich übel werden.

Ich geb ja zu: Die Stacheln, die mich zieren,
sind spitz; ich kriech auf allen Vieren
scheinbar gemächlich. Und es ist auch wahr,
dass, wenn es Ärger gibt, ich nicht im Trollen
mein Heil such. Nein, mich einzurollen
erscheint mir sinnvoll. Dir wohl sonderbar?

Es hat noch jeder es zu spür’n bekommen,
der arglos war, sich treu und doof benommen:
Das wahre Großmaul pißt ihm gern ans Bein.

Es sind die Stacheln, jene scharfen, spitzen,
die wehrhaft böse Lästermäuler ritzen.
Die Zeit wird’s richten. Und der Kluge rollt sich ein.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 13.05.2011
Kategorie: Nachdenkliches

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