Auf-/zuklappen

Interaktives Märchen für Träumerchen :-)

Petra Friedel - März 2011

Luise stand am geöffneten Fenster und blinzelte müde in den erwachenden Tag. „Irgendetwas ist anders heute!“ dachte sie und nahm die Kaffeedose aus dem Schrank, in welcher der klappernde Löffel verriet, dass sie fast leer war. So war das eben bei Luischen, entweder fehlten die Filtertüten oder der Kaffee ging aus, nie waren alle wesentlichen Dinge beisammen.

Wie, Kaffee ist nicht wesentlich, lieber Leser? Für unser Luischen schon, war sie doch eines von jenen zauberhaften Wesen, die morgens schweigsam aufstanden, nicht angesprochen werden wollten, um dann im Laufe einer knappen Stunde…na, lass Dich überraschen.

Unser Luischen jedenfalls, das sah nun ängstlich in die Klapperlöffelbüchse und freute sich gleich darauf, denn für zwei Tassen Kaffee würde der braune Krümelrest wohl noch reichen. Füllte wie in Trance Wasser in die Kaffeemaschine, setzte den Filter samt Krümelrest ein und schlurfte ins Bad.
Im Dämmerlicht der hereinleuchtenden Straßenlaterne putzte sie sich verschlafen die Zähne- ein Zuviel an Licht würde diese wunderbare Morgenstimmung zwischen Schlaf und Wachen verscheuchen. Ein kurzes Zischen und Rattern aus der Küche nebenan verriet, dass der Kaffee fertig war. Schon ein wenig munterer, sich noch schnell ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht spritzend, schlich Luise wieder ins Schlafzimmer, um die gestern abend herausgesuchten Sachen überzuziehen. Im Dunkeln natürlich, um noch ein bisschen dem letzten Traum nachzuhängen, an den sie sich vage erinnern konnte. Er musste schön gewesen sein…wo ist denn nur der Pullover…ah, von der Stuhllehne gerutscht…ja, also der Traum…es war alles grün, die Bäume, die Wiese hinterm Garten…und wo sind, verflixt noch einmal, die Socken? Im Dunkeln nicht zu finden…also zum Schrank und neue herausgenommen…sie hätte sie nach dem letzten Waschen zusammenrollen sollen…paarweise…man sieht ja nix bis garnix…so jetzt...schnell überstreifen…fertig.

Aufgeweckt von der Sockensuche hüpfte sie auf einem Bein in die Küche. Das machte sie immer so, zum Munterwerden. Das erste Morgenlicht schimmerte durchs geöffnete Fenster und Luischen goß sich den duftenden Muntermacher in ihre rosa Lieblingstasse. Auf der stand, in großen, dunkelblauen Buchstaben, direkt unter einer Grinseschnute: Nimms leicht, nimm mich! Nach dem ersten Schlückchen fing, scheinbar direkt neben ihr, da sie unter dem Dach wohnte, ein Spatz zu tschilpen an. „Hab ich Dich geweckt?“ flüsterte sie in Richtung Fenster. „Entschuldige, Du wolltest sicher noch schlafen!“ Kicherte leise ob ihres seltsamen Gespräches und erschrak plötzlich ganz schrecklich, weil etwas hinter der Tür polterte….

Fortsetzung folgt...


Anm.: Lieber Leser,
wenn Du magst, darfst Du hier Vorschläge unterbreiten, was dem Luischen passieren, über den Weg laufen, oder ihr den Tag versüßen soll. Ich werde dann versuchen, Deine Vorschläge in den Text einzubauen...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.03.2011
Kategorie: Märchen & Fabeln

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