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Kalt Eisen - (History)

Gabyi - 2002

Mit harter Hand schlug er mir ins Gesicht.
Ich taumelte, verlor mein Gleichgewicht.
Schon tanzten schwarze Punkte vor den Augen,
mein Schädel strudelte, dazu kam Ohrensausen.

Flugs schoss das Blut aus meinem Kopf,
dann riss er fest am meinem blonden Zopf.
"Na warte nur, ich werd' dir Beine machen,
beim Abendbrot gibt's nichts zu lachen."

Heiß rann der salzig-fahle Saft in meinem Schlund herab,
ließ sich durch keinen kalten Lappen stillen. Kam jetzt das Grab?
Ich spürte einen ekligen, weil blutmetallischen Geschmack.
Fast eine gute Stunde wartete ich, bis Gerinnung eintrat.

"Was fällt dir ein, den Teppich zu beschmutzen?
Die arme Mutter muss jetzt wieder putzen.
Behalt' das Blut gefälligst drin in deinem Leib.
Du quälst uns einfach nur zum Zeitvertreib.

Ich will nur eins, ich will, dass ihr pariert!"
Dabei hat er mein linkes Auge demoliert.
"Ich werd' dir helfen!" schrie er und schlug zu.
Kein Arzt half mir, kein Mensch hörte mir zu.

So ging es immer weiter, immer gleich, tagaus, tagein.
Und wenn es nicht so ging, war man zum Glück allein.
"Blutsauger seid ihr" und "Ich schlag wie auf kalt Eisen"
Oft wünschte ich mir dann, wir wären Waisen.

So sprach ein dummer, starrer, böser alter Mann,
niemals wird er begreifen, was er mir hat angetan.
Jetzt "lebt" er in der Hölle, Mitleid spür' ich nicht.
Sein Selbstmitleid reicht ihm. Sein Motto ist Verzicht.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 09.02.2003
Kategorie: Trauriges

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