Berliner StattPläne - Barbarossa Platz

Barbarossaplatz

Sie geht die Eisenacher Straße in Richtung Kleiststraße entlang und überquert im letzten Teilstück den Barbarossaplatz. In der Mitte der Straßenkreuzung steht der Kinderbrunnen.
Spielende Kinderfiguren, die während des 2.Weltkriegs eingeschmolzen wurden, sitzen nun wieder am Brunnenrand in den acht Ecken des octaedrischen Beckens. Ihr Blick fällt zur Mitte, wo im Zentrum des Beckens eine achteckige Schale auf einem Sockel steht über deren Rand Wasser aus einer Fontäne ins Becken fällt. Die Figuren wurden nach dem Krieg aus alten Fotoaufnahmen rekonstruiert.
Zur Rechten des Platzes passiert sie einen Kinderspielplatz und eine Sackgasse, die als Resultat der letzten Kriegszerstörung nutzlos einmündet. Links und rechts geht die Barbarossa Straße ab, während an der Ecke rechts die Volkshochschule Schöneberg in monumentaler Backsteinoptik residiert.
Mit eineem Auto führe sie jetzt in einem kleinen Kreisverkehr um den Brunnen herum, über den ein stattlicher Lindenbaum Schatten spendet. Ein winziger runder Park inmitten der Kreuzung.
An diesem Platz ging Betty Brown eine Zeit lang in die Volkshochschule, um Deutsch zu erlernen. Deutsch für Ausländer. Hier lernte sie auch Ahmet kennen, der ihr unmissverständlich den Hof gemacht hatte. Er war Tunesier und unterrichtete Französisch. Er erzählte ihr immer wieder von seiner geschiedenen Frau, die ganz in der Nähe in der Rosenheimer Straße mit seiner Tochter wohnte.
Ihre Deutschlehrerin hieß Frederike und hatte einen Adelstitel. Und dann lief ihr noch der Künstler Jens über den Weg, der künstlerisches Gestalten lehrte und leider später an einer unheilbaren Krankheit verstarb. Er brachte ihr bei, wie man Aquarelle herstellt. Eines ihrer Bilder zeigte eine Metapher vom geteilten Berlin.

aus "Berliner StattPläne"