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Berliner StattPläne / Mensch aus Stein

Gabyi - 2002

Die grauen Häuser meiner Stadt sind mir vertraut,
doch weniger die Menschem, die darin auch wohn'n.
Gefühle stellen sich nur ein bei Werken, die aus Stein gebaut.
Bei Monumenten, Statuen, Granit und bei Beton.

Auch Denkmäler und Gipsfiguren sind kein Grund zur Qual..
Was kann das nur für eine Krankheit sein ?
Backstein und Feldstein liebe ich und Glas und Stahl.
Gusseisen, Bronze und auch Schinkels Bauten, Stein auf Stein.

Gern schaue ich zum Himmel hoch und zu den vielen Bäumen.
Auch wandle ich ganz wohlgemut in grünen Parkanlagen hin und her.
Ich finde Zuflucht in den vielen großstädtischen Räumen.
Bei Menschen aber fand ich lang' schon keine Ruhe mehr.

Geh` in den Zoo, Tierkinderzoo, und streichle dort die Tiere.
Menschliches Leben bleibt mir seltsam fremd und unbekannt.
Ich lieb' die Seen und Flüsse meiner Stadt und doch, ich friere
an Brücken, Werdern und Kanälen, wo ich immer wieder stand.

Die Schiffe laden ein, komm' fahr mit uns, du sollst nicht darben.
Verweile bei uns nur für kurze Zeit, du wirst es nicht bereu'n.
So viele Menschen sah ich leben, sah auch wie sie starben.
Jetzt mag ich sie nicht mehr und bleibe lieber ganz allein.


~ nicht autobiographisch ~

aus "Berliner StattPläne"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 05.04.2004
Kategorie: Nachdenkliches

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