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Berliner StattPläne - Mann am Monument

Gabyi - 2009

mann am monument

am Monument zu wohnen, sollte irgendwie beruhigend sein, könnte man denken. Zumindest vordergründig.

... im Blickpunkt die Straße, sie führt auf das Kreuzberg-Monument im Viktoriapark. Bei ihrer Benennung zählte sie zum Bezirk Schöneberg und zu Kreuzberg. Heute zu Schönerberg-Tempelhof/Friedrichshain-Kreuzberg - nichts bleibt für immer...

Bezirksreformen stören nun die Monumentalität.
Er war in die Straße gezogen, weil die Mieten noch einigermaßen erschwinglich waren, jedenfalls momentan. Für den Fall eines totalen Jobverlustes war er für HartzIV gewappnet. Auch äußerlich, innerlich schon viel länger. Sein Gehalt war schon lange bis zum Limit reduziert. Unterhalt für Frau und Kinder. Sie lebt mit einem neuen Typen, der Anlageberater ist - mit saftigen Provisionen.
Er dagegen dümpelt prekariär vor sich hin.
Und alles nur, weil er an einer Geschlechtsidentifikationsstörung leidet.
Sein Geschlecht zu Grabe tragen, das wünscht er sich.
Monumental mit Testosteron gesättigt steht es für Männlichkeit - nur bei den anderen.


aus "Berliner StattPläne"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 12.06.2009
Kategorie: Nachdenkliches

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