Berliner StattPläne - Viktoria-Luise-Platz

Viktoria-Luise-Platz (Schöneberg)

Kurz bevor unser Sohn zwei Jahre alt wurde, zogen wir von der Eisenacher Straße in eine Straße nah am Viktoria-Luise-Platz. Sie gehörte ebenfalls zum Bayerischen Viertel und zog sich vom U-Bahnhof Spichernstraße bis zum Bahnhof Victoria-Luise-Platz, Stationen, welche nicht miteinander verbunden sind.
Ich hatte diese Straße vorher schon immer gesehen, wenn ich mit dem Auto die Nachodstraße entlang auf dem Weg nach Hause fuhr. Jedes Mal dachte ich, welch eine idyllische, gemütliche Straße und dann wohnte ich plötzlich ohne Absicht dort und ohne es zu wissen, dass es genau diese Wegstrecke war. Später versperrten leider neu errichtete Gebäude der Investitionsbank die schöne Sicht.
Damals war dieser Ort noch ungentrifiziert und ohne viel Schnick-Schnack saniert, wenn überhaupt. Das KaDeWe lag in der Nähe. Heutzutage soll es eine der beliebtesten und teuersten Adressen in West-Berlin sein.
Ich wohne nicht mehr dort.
Kein Mensch hat es verstanden, wie man aus so einer beliebten Gegend wegziehen kann.
Ich schon.
Der Viktoria-Luise-Platz steht unter Denkmalschutz und hat die Form eines Sechsecks. In der Mitte steht ein Brunnen mit Fontäne. Es münden fünf Straßen ein. Die Motzstraße, die vom Platz in zwei Abschnitte geteilt wird und in Richtung Nollendorfplatz zunehmend schwule Kneipen beherbergt. Ferner die Winterfeldstraße, Weiserstraße, Münchener Straße und die Regensburger Straße.
Ein bekannter Anwohner des Platzes ist Billy Wilder. Im Eckhaus Regensburger Straße/Ansbacher Straße wurden Episoden des Films "Taxi zum Klo" gedreht und ferner eine Folge von "Praxis Bülowbogen" im Buchladen von Kai Runschke.


(Viktoria Luise war die einzige Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.)


aus "Berliner StattPläne"