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Zwischen Schlachthof und Soldatenfriedhof - (History)

Gabyi - 2015

Zwischen Schlachthof und Soldatenfriedhof

An der Strandpromenade am nördlichen Ende des Kurparks mitten in der kleinen Hafenstadt lag der Schlachthof.
An Tagen, wenn dort geschlachtet wurde, rann das Blut direkt in die Ostsee hinein. Dann war das Wasser rot gefärbt und die Kurgäste wunderten sich. Eine Dusche gab es damals noch nicht.
Weiter nördlich, nur einige Meter entfernt, lag der Soldatenfriedhof. Hierher ging der Vater mit den Kindern, um Ostereier zu verstecken.
Am Volkstrauertag, Heldengedenktag, Totensonntag und Buß-und-Bettag wurden im November hier Kränze niedergelegt.
Über der Stadt lastete eine bräunliche Rauchglocke aus den Fischräuchereien. "Rökerien" sagte Tante Martha immer dazu - in ihrem unverwechselbaren, regionalen Plattdütsch. Mit gerolltem "R".
Zwischen Schlachthof und Soldatenfriedhof befand sich eine öffentliche Bedürfnisanstalt. Hierher gingen die Kinder, um ihre Notdurft zu verrichten. In die Ostsee zu pinkeln, war verpönt. Es könnten ja die Quallen sterben. Oder die Fische.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 24.11.2015
Kategorie: Kurzgeschichten

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