Essen & Kränze II - Das Kultgebäck - (History)

Essen & Kränze II - Das Kultgebäck

Kürzlich schrieb ich einen Text über meine Lieblingskekse namens "Essen und Kränze".
Allerlei Vermutungen über den Ursprung dieser Plätzchen stellte ich dabei an, wohlwissend natürlich, dass sie vollkommen aus der Luft gegriffen waren und die reinste Spekulation.
Nun wurde ich aber eines Besseren belehrt. Von meinem Bruder, dem Lehrer.
Das Gebäck stammt aus vorchristlicher Zeit. Ein heidnisches Backwerk und uraltes Kultgebäck sozusagen.
Mein kleiner Bruder schickte mir einen Auszug aus dem Handbuch des deutschen Aberglaubens, mit zahlreichen Bildbeispielen.
Ich muss anmerken, dass ich zu Weihnachten meine Geschichte verschickte an Personen, die Essen und Kränze schon vorher kannten.
Ein guter Freund von mir hat jedes Wort meiner Ausführungen 1:1 geglaubt. Die anderen Freunde sahen eher die Satire darin.
Mein Bruder wiederum klärte mich nun auf.
Die Essen entsprachen dem "Julgalt" (Weihnachts-Schnecke) und die Kränze stellten das Sonnenrad der Wintersonnenwende dar.
Von Sonnengebildbroten und Zwangszauberriten sprach er zu mir. Und davon. dass in Schweden früher die mit deutschen Schneckengebäcken zu vergleichenden Teigfiguren zum Jahresende gebacken wurden, welche die Form eines H****kreuzes besaßen (Handbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin 2005).

Das Backrezept aus der Kladde meiner Urgroßmutter hatte er mir bereits vorher ausgehändigt.

500g Mehl
100g Kartoffelmehl
200g Zucker
250g Margarine
2 Tüten Vanillezucker
1/2 Teelöffel Backpulver
2 Eier

alles gut verrühren, mit dem Fleischwolf Schlangen herstellen und daraus Essen und Kränzen formen
die Essen mal so, mal so - spiegelbildisomer ausrichten
bei 180 Grad im E-Herd 8 bis 12 Minuten backen


aus "Gabyi's Garküche"