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Berliner StattPläne - Die Geräusche der U-Bahn

Gabyi - 2007

Ich liebe die Geräusche der U-Bahn, die ratternden quietschenden pfeifenden - von den Rädern, Bremsen, Türen.
Vom allerersten Tag an. Als ich ohne Fahrschein erwischt die Landpomeranze simulierte und noch mal heil davon kam. Als ich einen herrenlosen Kinderwagen an der Endstation im Abteil fand und als mein Sohn die Haltestange jedesmal als Kletterstange für sich in Anspruch nahm. Das Jauchzen, wenn die Bahn aus der Erde ans Tagelicht rollte und die Bahnhöfe, auf denen die Züge nicht halten. Hielten. Deren tödliches Schweigen eher weniger.
Das "Zurückbleiben!", das später in ein "Zurückbleiben, bitte!" mühsam umerzogen wurde. In Berlin wohlgemerkt.
Das Qualmen in den Raucherabteilen, als es sie noch gab und der ganze Boden mit Kippen übersät war und als es noch so einfach und kalkulierbar war, unerkannt still und leise schwarz zu fahren. Aber wie sagte es doch Herr Schmidt so schön: besser, man behält es für sich, von der guten alten Zeit zu schwärmen, man wirkt sonst leicht hausbacken (oder so ähnlich).
Ich beschränke mich also aufs Rattern, Quietschennund Pfeifen, das es übrigens früher noch gar nicht gab.

2007

aus "Berliner StattPläne"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 27.08.2007
Kategorie: Tagebuch

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