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Seelenwaise

Inge Wrobel - 23.01.2005

~^~^~^~


Gerade erst geboren
die Kindheit schon verloren
bestimmt, ganz stark zu sein
kennst du dies Wort nicht: "nein".

Im Lebensturm gefangen
ohn' eigenes Verlangen
kein Maßstab - kein Vergleich
lebst du in ihrem Reich.

Bist Magd in ihrem Leben
mußt ständig Bestes geben
nur manchmal fragst du dich:
was meint das Wörtchen "ich"?

Die Welt läßt sich nicht halten
dringt durch die schmalsten Spalten
hörst "Freiheit" laut sie schrei'n.
Was könnte das wohl sein?

Du willst sie überwinden
den Weg nach draußen finden.
Du sammelst deine Kraft
bis schließlich du's geschafft.

Manch Wörter dich begleiten
durch diese neuen Zeiten:
die "Liebe" schön sein kann -
und legt doch Fesseln an.

Und meint das Wort "Vertrauen"
nur: nach dem Andern schauen?
Dein Weg ist noch sehr weit
bis zur "Gelassenheit".

In einer stillen Stunde
hörst du aus fremdem Munde
das Wörtchen "Urvertrau'n"
auf das die Andren bau'n.

Da wird dir klar: das Leben
hat manches dir gegeben,
nur von den Menschen kam
viel wen'ger, als man nahm.

Bist eine Seelenwaise.
Man gab dir auf die Reise
die "Schuld", die "Last", die "Pflicht"
das "Selbstvertrauen" nicht.


~^~^~^~


inspiriert durch Angelika Gentgen


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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 23.01.2005
Kategorie: Trauriges

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