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Virtueller Mord führt auch in den Knast

Inge Wrobel - 25.10.2008

Ach, was muss man da von bösen
virtuellen Morden lesen:
MapleStory in Japan
mutet mich recht seltsam an:

Frau von dreiundvierzig Jahren
zeigt befremdliches Gebaren,
da ihr Gatte so weit fort
(arbeitet an andrem Ort).

Dass man häufiger sich sehe,
führt man eine Online-Ehe.
Diese klappt auch ganz vorzüglich
bis "er", seitensprungvergnüglich,
noch mit einer Andren chattet –
so hat Geisha nicht gewettet!

Sie erinnert, dass vor Jahren,
als die zwei noch grün sich waren,
er sein Passwort ihr gegeben –
das büßt er nun mit dem Leben!

Gattin tötet Avatar,
tut, als wenn es Selbstmord war.

Nach dem virtuellen Mord
setzt sich das Geschehen fort:
Mann geht wütend vor Gericht,
sagt: "so etwas tut man nicht!"

Die reale Polizei
geht bei seiner Frau vorbei.
Diese wird in Haft genommen.
Zwar ist das Gesetz verschwommen,
da sowas nie vorgekommen,
doch man droht ihr mit Gefängnis
bis fünf Jahre – welch Verhängnis!

Und was lernen wir daraus?:
Wenn in deinem Kopf ganz kraus
alles durcheinander geht
Real- Virtual- ität
solltest du ganz ruhig bleiben,
nicht nur alles online treiben.
SecondLife ist kein Ersatz
für nen ganz realen Schatz!



Inge Wrobel © 2008-10-25





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 25.10.2008
Kategorie: Aktuelles & Zeitgeschehen

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