Gestörte Harmonie – Poetische Fehlleistung

Gestörte Harmonie – Poetische Fehlleistung


Ich sing mein Gedicht und ich stelle mir vor,
es stimmen die andern mit ein, bis ein Chor
von Dichtern, Poeten, mit wohlfeilem Klang
erzeugt einen himmlischen Dichtergesang.

Ganz plötzlich ein Misston – das darf doch nicht sein!
Ein Dichter singt falsch! Oh, wie klingt das gemein!
Ich schau in die Runde mit strafendem Blick,
doch jeder schaut unschuldig fragend zurück.

Verzagt geht es weiter – die Stimmung ist hin!
Man fragt sich, wer dieser Banause wohl sei,
der frevelhaft stört unsre Schöndichterei.

Da treffen die Blicke gebündelt auf mich!
Das kann doch nicht sein, denn das war niemals ich!

...

Wie bitter, dass ich diese Sünderin bin!



Inge Wrobel © 2013-05-12