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Herbst VI

Inge Wrobel - 17.10.2010

Herbst VI


Ein einz’ges buntes Blatt liegt auf der Gasse.
Es ist vom wilden Wein grad um die Ecke
hierher geflüchtet, dass es sich verstecke
vorm Herbstwind – dass es dieser nicht erfasse

und treibe, wie ein Schäfer seine Herde,
zum Haufen all der andern losen Blätter,
die dann der Mensch entfernt. Doch nicht als Retter,
vielmehr, damit nur ja keine Beschwerde

die Stimmung hind’re, die sich breitgemacht:
Was da von oben golden runterlacht
direkt auf unser herbstlich schönes Blatt:

ein Weihnachsstern, von Menschen angebracht,
als wär es nicht mehr lang zur Heil’gen Nacht,
als hätten sie den Herbst schon heute satt.



Inge Wrobel © 2010-10-17





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 18.10.2010
Kategorie: Nachdenkliches

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