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Erste Liebe

Inge Wrobel - 23.12.2007

Du stelltest deinen Kragen hoch und nanntest dich Jimmy.
Die Haare bildeten am Hinterkopf einen "Ducktail".
In deinem Mundwinkel hing meistens eine Zigarette. Die hing da so, wie hingeweht und hängengeblieben – als sei dir ihr Vorhandensein gar nicht bewusst. Wenn wir uns trafen, hattest du vorher einen Kaugummi gekaut, damit du beim Küssen besser schmeckst.
Dein Filmheld war Marlon Brando in "Die Faust im Nacken". Ich versuchte, wie Eva Marie Saint auszusehen.
Wenn du mich treffen wolltest, gingst du an unserem Küchenfenster vorbei und pfiffst "Das alte Haus von Rocky Docky". Der Sänger Bruce Low war eher klein, was die Körpergröße betraf. Aber er hatte eine angenehm tiefe männliche Stimme und eine enorme Ausstrahlung – genau wie du. Wie ein Hündchen folgte ich deinem Pfeifen, bis ich dich an unserem geheimen Ort traf.
Wir gingen spazieren, unterhielten uns, waren in allem einer Meinung.
Es war immer wunderschön mit dir und ich war ganz sicher, dass ich dich später heiraten würde.
Du warst mein erster Freund. Bei dir hörte ich zum ersten Mal in meinem Leben die innere Stimme, die mir sagte: 'Das ist er!'
Heute, nach so vielen Jahren, weiß ich: ja, du warst es. Du warst die erste Liebe. Die, die man nie vergisst.



Inge Wrobel © 2007-12-23





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 23.12.2007
Kategorie: Tagebuch

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