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Herbstwind

Inge Wrobel - 20. 09. 2005

Herbstwind

Soeben ist das erste Blatt gefallen
vom Baum grad meinem Fenster gegenüber.
Ich mag das nicht, es wäre mir viel lieber,
es hinge dort noch, bei den andern allen.

Und doch weiß ich: der Herbstwind macht jetzt Beute.
Er zögert nicht, verwendet alle Kräfte
entzieht den Pflanzen ihre Lebenssäfte
bis er die ganze Pracht zu Boden streute.

Auch mir fährt er – mich schüttelnd – durch die Poren
so lang, bis meine Wärme ich verloren.
Es krampft das Herz, es krampfen sich die Hände.

Hab noch kein warmes Nest für mich gefunden
nicht den Kamin für traute Abendstunden.
Froh wär' ich, wenn ich Zuflucht, Heimat fände!

© Inge Wrobel 20.09.2005





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 20.09.2005
Kategorie: Nachdenkliches

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