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Jetzt schlägt's dreizehn!

Inge Wrobel - 04.08.2005

„Jetzt schlägt’s dreizehn!“

Es war einmal ein alter Mann
der hat von seiner Kindheit an
stets wissen wollen, was geschieht,
wenn man hinter Kulissen sieht.

So zählte er auch Tag für Tag
bei jedem neuen Glockenschlag
ob es vielleicht mal 13 schlägt –
das hätte ihn total erregt.

Das Sprichwort sagt dem Mann persönlich:
was dann geschieht, ist ungewöhnlich.
Etwas passiert, wenn’s 13 schlägt,
das prompt die ganze Welt bewegt.

Doch so vergingen viele Tage.
Er lauscht' gespannt dem Glockenschlage
der immer stoppt ganz kurz vorm Ziel.
Der Mann in Trübsal d’rob verfiel.

Er wollte aufhör’n schon mit Zählen,
und sich nicht ständig weiterquälen,
da – plötzlich – schlug es 13, laut!
Er seinen Ohren fast nicht traut!

Nun wartet er, was wohl passiert...
fragt seine Nachbarn ungeniert
(vor Aufregung kommt er ins Lallen):
doch keinem ist was aufgefallen.

Die Sonne scheint, die Vögel singen,
so ist’s mit allen and'ren Dingen:
um ihn sich nichts verändert hat –
Weltuntergang findet nicht statt.

Dem alten Manne geht’s nicht gut.
Verlassen hat ihn all sein Mut.

Wir wissen jetzt, was ihn bewegt:
daß nichts passiert, wenn’s 13 schlägt!

(C) by Inge Wrobel 04.08.05





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 04.08.2005
Kategorie: Aphorismen & Zitate

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