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Papa trinkt

Inge Wrobel - 27.11.2005

Papa trinkt

Hab keine Angst, mein Kind, dem Papa geht es gut.
Ich kann dir auch nicht sagen, warum er das tut.
Er kommt bestimmt gleich wieder, glaub mir, du wirst’s sehn,
er wollte nur mal schnell ein Bierchen trinken gehn.

Der Weg zu seiner Kneipe, sagst du, wäre weit.
Ja, du hast Recht, mein Kind. Was bist du doch gescheit!
Deswegen hat das Auto er geschwind genommen;
so wird er später umso schneller wiederkommen.

Dass du Geburtstag hast, das hat er nicht vergessen.
Den Kuchen werden wir gemeinsam später essen.
Lass uns die Kerzen auf dem Kuchen schon entzünden,
so kann der Papa gleich den Weg viel besser finden.

Dass Papa trinkt, mein Kind, das ist nicht deine Schuld.
Hab bitte einfach heute mit ihm noch Geduld.
Er wird’s dir später sicher irgendwann erklären;
doch es bringt nichts, wenn wir uns heut bei ihm beschweren.

Es wird schon dunkel draußen, ja, es ist schon spät.
Wenn mein Geburtstagsschatz jetzt brav ins Bettchen geht,
dann liest die Mama noch ein Märchen dir zur Nacht
und hört nicht auf bis du die Äuglein zugemacht.

Nein, jetzt nicht weinen, Papa kommt bestimmt zurück!
Du weißt es doch: du bist für ihn das größte Glück!
Morgen verspricht er dir – da wette ich jetzt drauf –
ab übermorgen hört er mit dem Trinken auf.


© Inge Wrobel 27.11.2005





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 28.11.2005
Kategorie: Sucht & Drogen

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