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Die grüne Tasse

Inge Wrobel - 07.11.2014

Die grüne Tasse


Sein Blick fällt sinnend auf die grüne Tasse
aus der sie einen letzten Schluck genommen.
Er weiß ja: Sie wird niemals wiederkommen.
Das Wissen lähmt sein Handeln, macht beklommen.

Heut hat er sich erneut fest vorgenommen,
die Tasse mit dem anderen Geschirr
zu spülen. Doch sind die Gedanken wirr,
und abgelenkt durch Porzellangeklirr.
Am Schluss steht sie noch ungespült, die Tasse.

Wie frisch geküsst, so wirkt das Lippenrot
auf grünem Grund – er meint, es lacht ihn an,
weshalb er es noch nicht entfernen kann,
obwohl sie, seine Frau, doch längst schon tot.
Auch heut noch bleibt sie unberührt, die Tasse.



Inge Wrobel © 2014-11-07





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 07.11.2014
Kategorie: Trauriges

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