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Vorm Fest

Inge Wrobel - 19.12.2006

Dunkel war's – kein Mond schien helle
als der Bus, gefährlich schnelle,
mit mir in die City fuhr.

Drinnen schwankten stehend Leute,
rülpsend noch in ihrem Suff,
und ein weißer Hund schräg vor mir
sah mich an und weinte "wuff!".

Die nicht voll des Glühweins waren,
warn bepackt wie Nikolaus:
breiteten mit tausend Päckchen
sich auf allen Sitzen aus.

Der Geruch kaum zu ertragen:
Schweiß und Fusel bunt gemischt.
Ich beginne mich zu fragen:
was wird Weihnacht aufgetischt?

Die Geschenke, deren Auswahl
sonderangebotsgewählt,
und dann Vatter, noch im Rausche,
weihnachtsliederabgequält.

Stille Nacht, ich könnte schreien,
weil sie niemals stille war.
Stets hat sie im Suff geendet –
sonst nicht zu ertragen, klar!

Ganz besänftigt fahr ich später
friedlich mit dem Bus zurück.
Weihnacht bin ich Einzeltäter:
ungetrübt mein Single-Glück!



Inge Wrobel © 2006-12-19





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 06.12.2008
Kategorie: Aktuelles & Zeitgeschehen

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