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Schicksalsfäden

Inge Wrobel - 01.01.2009

Es irrt der Mensch so lang er lebt,
an seinem Schicksalsfaden webt,
und glaubt, mit diesem Selbstgestrick
hätt Macht er über das Geschick.
Mitnichten! Denn ihm ist nicht klar,
was schon vor seinen Maschen war:
Da hielten Fäden in der Hand
die Alten, die er nie gekannt.

Das Garn „entwickelt“ sich vom Stück
bis zu den Urvätern zurück;
so weit – und das ist wirklich Käse –
bis wir am Anfang, der Genese,
bei Eva schließlich angekommen....
die hat den Faden aufgenommen!

Doch klag nicht sie fürs Schicksal an,
denn Eva ist nicht schuld daran,
dass dir dein Leben nicht behagt.

Hier ist der Adam nun gefragt:
Er schor das Schaf für diese tolle
zerzauste Schicksals-Lebens-Wolle.

Schor Adam auch das falsche Schaf,
so ging doch dieses, lammfromm, brav
zur Schlachtbank und ließ dort sein Leben;
drum kannst du ihm die Schuld nicht geben!

Ach, mach dich lieber nicht verrückt,
wenn dir im Leben was nicht glückt;
sieh ein, dass deines Lebens Band
in vieler andrer Menschen Hand.
Such du nur nach dem roten Faden,
verhindere den größten Schaden,
füg sorgsam in das „Flickwerk Leben“
dein eignes unverzagtes Streben.

Tatsächlich ist es arg verzwickt,
womit das Schicksal uns bestrickt!
Mein Rat ist (im Zusammenfassen):
Strick bunt & kraus – und bleib gelassen!



Inge Wrobel © 2009-01-01





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.01.2009
Kategorie: Dies & Das

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